Rütli Fäscht im RückblickAm zweiten Augustwochenende feierten die "Rütlianer" bereits ihr neuntes Quartierfest. Diesmal wurde das Fest erstmals von einem grösseren Organisationskomitee auf die Beine gestellt, was sich auch bemerkbar machte. So gab es im Vergleich zu den bisherigen Austragungen einige kleine aber doch gewichtige Neuerungen. Nun aber alles der Reihe nach. Der Freitagabend stand ganz im Zeichen der Jugendlichen und derer, die noch eine junge Lebensader in sich verspürten. Auf diversen grossen Plakaten, im ganzen Quartier aufgehängt, wurde auf die beiden DJs Kusi und Sämi und die 70's and 80's Party aufmerksam gemacht. Der Barbeque-Abend begann mit ruhiger Musik, die man auf der gesperrten Quartierstrasse geniessen konnte. Um die 80 Gäste erschienen an diesem Abend, die in den Genuss eines reichhaltigen Salat- und Dessertbuffets kamen. Auf dem grossen Grill schmorten Pouletbrüste, Bratwürste, Cervelats und viele andere Kreationen friedlich vor sich hin. Etwas hektischer ging es da an der Bar zu, als plötzlich realisiert wurde, dass die Gemeinnützige Gesellschaft des Kantons Zug das Besteck nicht geliefert hatte. Doch zum Glück war das Zelt, das am Nachmittag noch eingestürzt war, zum rechten Zeit am rechten Ort, was natürlich die Hauptsache war. Immerhin konnte der am Nachmittag erschienene Feuerpolizist beruhigt nach Hause gehen, da der Grill im Freien mit Holzkohle betrieben wurde. Da unsere Esskultur doch etwas fortgeschrittener ist als im dritten Kontinent und niemand gerne den Salat mit seinen eigenen Fingern essen wollte, musste CP noch eine abendliche Spritztour ins Zugerland unternehmen. Sonst war aber alles tiptop organisiert. Sogar die Röhrchen in den verschiedenen Bowlen fehlten nicht. Die Bar hatte zudem ein grosses Angebot an Getränken. Vom Mineralwasser bis zu den härteren Drinks wie Wodka, Malibu, Whisky, Tequilla war alles zu relativ günstigen Preisen zu haben. Das Bier fand bei diesem lauen Sommerabend einen guten Absatz. Um 20.00 h ging die Auslosung der Mannschaften des Unihockeyturniers über die Bühne, wobei Stärkeklassen gebildet wurde, was ausgeglichene Mannschaften und spannende Spiele verspricht. Doch gab es bei der Auslosung auch ein paar Probleme, denn es wurden diverse Wünsche geäussert, wer mit wem zusammenspielen möchte. Doch die Turnierleitung mit Anthony Blakey und Olaf Reichelt zeigten sich grosszügig und versuchte alle Spielerwünsche bestmöglich zu erfüllen, was sicher nicht einfach war. Nachdem man sich am Dessertbuffet mit diversen Kuchen, Cremen und Glaces eingedeckt hatte, begaben sich vor allem die "älteren" Leute aus dem Quartier ins Festzelt, um ihren Arbeitsalltag zu vergessen und das Tanzbein zu schwingen. Etwas überrascht war man schon, dass die Jugendlichen draussen die warmen Sommertemperaturen genossen, während im Festzelt die besten Hits aus den 70ern und 80ern abgespielt wurden. Kusi und Sämi gaben alles und wurden von den zwar wenig anwesenden Nachbarn mit Komplimenten eingedeckt, wie zum Beispiel jenes von Anthony Blakey: "Hey, isch voll fettä Sound gsi!" Gegen 02.30 Uhr fand dann die 70's and 80's Party ein Ende und die Unihockeycracks mussten sich langsam aber sicher überlegen, was sie unternehmen sollten, um am Samstagnachmittag wieder in Hochform zu sein. Am Samstagnachmittag wurden anlässlich des Unihockeyturniers im Obmoos zahlreiche spannende und sehr hart umkämpfte Spiele vor einer recht grossen Zuschauerkulisse zwischen den fünf teilnehmenden Mannschaften (Grizzlies, Haie, Panther, Löwen, Falken) ausgetragen. Vor allem das Team der Löwen, das am Freitagabend bereits bei der Auslosung Extrawünsche hatte, wollte unbedingt den goldenen Pokal mit nach Hause nehmen. Doch das war natürlich nicht so einfach, denn auch die anderen Teams waren gut bestückt. Immerhin spielte eine NLA-Stürmerin, Mirjam Grob, zusammen mit Danilo Schwerzmann. Doch das Ziel der Haie war nicht der Turniersieg, sondern das Fördern von jungen Unihockeytalenten. Diesmal mussten vom Schiedsrichter, der diesmal Marcel Zürcher hiess, erstmals einige Strafen ausgesprochen werden, denn vielfach wusste man sich nur noch mit Stockschlägen, Haken oder Bandenchecks zu helfen. Man kam sogar einmal in den Genuss, wie Anthony Blakey über die Bande hinausprallte und sich gerade noch mit einer Hechtrolle vor einem spektakulären Sturz retten konnte. Nach der Vorrunde führten die Lions die Tabelle an. Es kam nun zum Spiel um Rang drei und zum Schluss zur Finalpaarung zwischen den Löwen und den Panther . Wie letztes Jahr verlief das Finale sehr spannend, indem die Panthers bis vier Minuten vor Schluss mit 3-1 Toren in Front lagen. Doch die abgeklärten Lions brachten das Kunststück noch fertig in den letzten Minuten zwei Tore zu schiessen und auszugleichen. Kurz vor der Verlängerung kam es jedoch zum Eklat, indem zwei Spieler in eine Schlägerei verwickelt wurden. Der Schiedsrichter sprach sogleich zwei Spieldauerdisziplinarstrafen aus, wobei die beiden Täter sich unter die Dusche begeben mussten. Die Verlängerung wurde schliesslich nach dem Modus (sudden death) gespielt, wobei den Löwen das glückliche 4-3 gelang. Nächstes Jahr müssen mit Sicherheit Turnierregeln aufgestellt werden, damit das Turnier nicht zu einer Familienangelegenheit wird. Von 15.00 - 17.00 Uhr vergnügten sich im Unterleh die kleineren Kinder mit diversen Spielen (Pedalos, grosse Spielzeugautos, ein Töggelikasten, Jonglierbälle,...). Das traditionelle Quartierfest wurde um 18.00 Uhr mit einem Aperitiv eröffnet. Trotz des plötzlich niederprasselnden Regens liessen sich die Nachbarn die gute Festlaune nicht vertreiben. Man war ja gegen Gewitter gewappnet und konnte sich ins 60plätzige Festzelt zurückziehen. Die Strasse wurde wie in den letzten Jahren für jeglichen Verkehr gesperrt, was vor allem die kleinen Kinder sehr freute, denn sie konnten sich einmal wie Michael Schumacher fühlen und mit den roten Plastikferraris das Unterleh hinunterdonnern. An den Boxen wurde sogar vom eigenen Papi oder Mami Flüssigkeit in die durstigen Mäuler gefüllt. Die 80 Festbesucher bedienten sich am reichhaltigen Salatbuffet und genossen ein saftiges Steak vom Grill. Ein paar Kinder brachten die Festlose an Mann und Frau und die Rütlianer machten es sich unter dem Zeltdach gemütlich und genossen die festliche Stimmung. Um 20.30 Uhr konnte man sich am Dessertbuffet, das wiederum diverse Kuchen, Cremen, Gebäcke und Glaces enthielt, erfreuen. Per Knopfdruck war es möglich, an der Kaffeemaschine einen Espresso herauszulassen. Vor allem fanden die Etter Edelbrandliköre, welche zur Degustation und nicht zur Auffüllung der eigenen Schnapsflasche gedacht waren, reissenden Absatz. Um 21.00 Uhr hatte Anthony Blakey von der Turnierleitung seinen grossen Auftritt, indem er alle Spieler nach vorne bat und die Pokale überreichte. Gleich anschliessend dirigierte CP das Organisationskomitee nach vorne, bevor er mit viel Enthusiasmus die Tombolagewinnnummern verkündete. Es konnten dank diversen Spenden um die hundert Preise gewonnen werden. Nach der Lösliziehung verabschiedeten sich die ersten Nachbarinnen und Nachbarn und das Festgelände begann sich langsam zu leeren. Doch der harte Kern blieb bis morgens um 2.00 Uhr zusammen und festete weiter. Am Sonntagmorgen wurden unter einer beachtlich grossen Zahl freier Helferinnen und Helfer, die Festbanksets zusammengeklappt und die notwendigen Aufräumarbeiten in Windeseile erledigt. Das Organisationskomitee wird durch sein grosses Engagement am Fest mit einem Nachtessen belohnt, das am Dienstagabend 24. Oktober um 20.15 h im Restaurant Taube am Zugersee eingenommen wird. |